Die Fieseler Fi 103

Автор: Пользователь скрыл имя, 01 Апреля 2013 в 13:37, доклад

Описание работы

war der erste militärisch eingesetzte Marschflugkörper. Sie wurde als eine der „Wunderwaffen“ in der NS-Propaganda des Zweiten Weltkriegs auch V1 (Vergeltungswaffe) genannt. Die Entwicklung der Gerhard-Fieseler-Werke in Kassel trug den Tarnnamen FZG 76 (Flakzielgerät) und war im Frühjahr 1944 einsatzbereit. Von Juni 1944 bis März 1945 wurden ca. 12.000 Fi 103 von der Wehrmacht hauptsächlich gegen Ziele in England (London) und Belgien (Hafen von Antwerpen) eingesetzt.

Работа содержит 1 файл

Презентация текст.docx

— 16.53 Кб (Скачать)

Die Fieseler Fi 103

war der erste militärisch eingesetzte Marschflugkörper. Sie wurde als eine der „Wunderwaffen“ in der NS-Propaganda des Zweiten Weltkriegs auch V1 (Vergeltungswaffe) genannt. Die Entwicklung der Gerhard-Fieseler-Werke in Kassel trug den Tarnnamen FZG 76 (Flakzielgerät) und war im Frühjahr 1944 einsatzbereit. Von Juni 1944 bis März 1945 wurden ca. 12.000 Fi 103 von der Wehrmacht hauptsächlich gegen Ziele in England (London) und Belgien (Hafen von Antwerpen) eingesetzt.

Das im Auftrag des Reichsluftfahrtministeriums ab Mitte 1942 entwickelte „Ferngeschoß in Flugzeugform“ war mit fast einer Tonne Sprengstoff bestückt und wurde daher umgangssprachlich auch „Flügelbombe“ genannt. In Großbritannien lautete die umgangssprachliche Bezeichnung für die V1 wegen des charakteristischen knatternden Geräusches des Antriebs doodlebug oder buzz bomb.

 

Anfang 1942 wurde Robert Lusser von der Firma Fieseler für das Projekt gewonnen, der den Flugkörper der Fi 103 entwarf. Am 19. Juni 1942 vom RLM der Auftrag an die beteiligten Firmen erteilt, das Projekt zur Serienreife zu entwickeln. Zusammen mit dem Team von Argus, die das Pulso-Schubrohr Argus As 014 für den Antrieb lieferten, brachte Lusser das Projekt zur Serienreife. Der erste Test einer Fi 103 erfolgte auf der Insel Usedom am 24. Dezember 1942 in der Erprobungsstelle der Luftwaffe Peenemünde-West auf drei eigens dafür errichteten Startrampen. Weitere Rampen für die Erprobung befanden sich bei Zempin auf Usedom.

 

Die Herstellungskosten betrugen 3500 Reichsmark (RM); für den Bau waren etwa 280 Arbeitsstunden nötig. Die Produktion der Einzelteile fand bei mehr als 50 Herstellern statt. Unter anderem wurden ab Anfang März 1944 in einer „Geheimabteilung“ im Keller der Halle I des Volkswagenwerkes bei Fallersleben die „V1“ in Serie gebaut. Von 1940 bis 1945 mussten dort etwa 20.000 Menschen in Zwangsarbeit die verschiedenen Rüstungsgüter fertigen, darunter Kriegsgefangene und Insassen der Konzentrationslager. Im Sommer 1944 begann der „V1“-Serienbau auch in den unterirdischen Stollen des Konzentrationslagers Dora, auch Dora-Mittelbau genannt, bei Nordhausen in Thüringen. Im Zusammenhang mit der Produktion und Montage der verschiedenen Waffen im KZ Mittelbau-Dora starben etwa 20.000 KZ-Häftlinge. Einziger Ingenieur der „V1“-Produktion, der je vor Gericht gestellt wurde, war der DEMAG-Geschäftsführer und Generaldirektor der Mittelwerk GmbH Georg Rickhey. 1947 im „Nordhausen-Hauptprozess“ Kriegsverbrecherprozess angeklagt, wurde er freigesprochen, obwohl im Prozess der Mitangeklagte Funktionshäftling Josef Kilian aussagte, dass Rickhey bei einer besonders brutal inszenierten Massenstrangulation von 30 Häftlingen am 21. März 1945 in Mittelbau-Dora anwesend war.

Die Version Fieseler Fi 103 Reichenberg, auch als „V4“ bezeichnet, war bemannt. Obwohl 175 Exemplare gebaut wurden, wurde das Vorhaben 1944 aufgegeben.

Es gab ernste Anstrengungen, die V4 als Kamikaze-Waffe zu benutzen. Dazu wurde die Militäroperation Selbstopfer ins Leben gerufen. Die Selbstaufopferungspiloten wurden dem Kampfgeschwader 200 unterstellt. Diese Organisation kam jedoch nach der Intervention des Geschwaderkommandeurs Werner Baumbach bei Hitler nicht mehr zum Einsatz.

 

Der Einsatz der Waffe im Krieg begann ab dem 12. Juni 1944. Aus dem nordfranzösischen Département Pas-de-Calais wurden die ersten zehn Flugkörper gegen die britische Hauptstadt gerichtet. Doch nur vier erreichten Großbritannien: je einer schlug in Gravesend, in Cuckfield, in Bethnal Green (London) und in Sevenoaks auf, die anderen gingen über See verloren. In den frühen Morgenstunden des 13. Juni schlug davon erstmals eine Fi 103 in London ein.

Schon 1943 hatte die NS-Propaganda als Erwiderung der alliierten Luftangriffe auf deutsche Städte die Bombardierung Englands mit „Vergeltungswaffen“ angekündigt, um die Moral der deutschen Bevölkerung und den Kampfgeist der Soldaten aufrechtzuerhalten. Durch ständige Beschwörungen von der Wirksamkeit der neuen „Wunderwaffen“  propagierte das NS-Regime den Glauben, die Wehrmacht habe mit neuen überlegenen Waffensystemen ein technologisches Mittel in Händen, um die Wende im Krieg doch noch herbeiführen zu können. Allerdings schlug die nach dem Einsatz der „Vergeltungswaffen“ kurzzeitig entstandene euphorische Stimmung der Bevölkerung im Sommer 1944 bald in Skepsis um, als diese V-Waffen nicht den erwarteten spürbaren Erfolg erzielen konnten. Zur Hauptzeit des Angriffs gegen England im Juli und August 1944 wurden die Terrorwaffen in Gruppen von bis zu zehn Flugkörpern gleichzeitig gestartet. Die Auswirkung auf die Moral der Londoner Bevölkerung war verheerend. Täglich verließen bis zu 14.000 Einwohner mit der Eisenbahn die Stadt; insgesamt flohen in diesem Sommer bis zu zwei Millionen Menschen


Информация о работе Die Fieseler Fi 103